Die ehrgeizige Cello-Studentin Jessica und ihr Freund, der junge Physiotherapeut Lorenz beziehen ihre erste gemeinsame Wohnung. Als Jessica erfährt, dass sie beim renommierten „Young Classix Award“ in Moskau für Deutschland antreten soll, ist das ihre große Chance. Die beiden genießen ihr neues Leben und das neue Zuhause. Doch schon bald ziehen dunkle Wolken auf, denn die Nachbarn, ein älteres Paar, scheinen sich gestört zu fühlen.
Während Lorenz tagsüber außer Haus ist, bereitet sich Jessica zuhause für den Wettbewerb vor. Ihre Anspannung steigt täglich. Zudem findet sie sich auch kleineren und größeren anonymen Schikanen ausgesetzt, die sie den Nachbarn zuschreibt. Lorenz bekommt von alledem nichts mit, was das junge Glück belastet und dem Paar das Leben in dem neuen Zuhause erschwert. Angetrieben von ihrem Ehrgeiz und Perfektionismus scheinen für Jessica langsam die Grenzen zwischen Realität und Einbildung zu verschwimmen. Sie übt wie besessen, wirkt oft abwesend und kann auch nachts keine Ruhe mehr finden. Freunde werden zu Gegnern, Nachbarn zu Überwachern, das neue Zuhause zum selbstgewählten Gefängnis und die Musik zum Alptraum.
Schließlich schlägt Lorenz vor, wieder auszuziehen, um die Beziehung zu retten. Doch Jessica denkt nicht daran, sich von den beiden Alten aus ihrer Wohnung, dem neuen Leben drängen zu lassen. Die Beziehung zerbricht und auch den Wettbewerb hat Jessica längst aus den Augen verloren. Schließlich steht sie vor dem Scherbenhaufen, zu dem sie ihr Ehrgeiz geführt hat. In der verzweifelten Hoffnung, dadurch ihr Glück wieder herstellen zu können, will sie nun ihr Zuhause verteidigen – koste es, was es wolle...
Pressenotiz
Nach seinem vielbeachteten, unkonventionellen Debütfilm „Heile Welt“ (2007) und der innovativen Miniserie „Tschuschen:Power“ (2009) legt JAKOB M. ERWA nun mit dem impressionistischen Psychodrama HOMESICK seinen zweiten Spielfilm und zugleich ersten Berliner Film vor. Eine Ode an die Reduktion, eine Verneigung vor der Kraft von Schauspiel, Bildern und Atmosphäre. In HOMESICK zeichnet der Regisseur und Drehbuchautor feinfühlig und konzentriert das verstörende Psychogramm einer jungen Musikerin, die in einem Strudel aus selbst gesteckten Zielen, eigenen Ansprüchen und äußeren Erwartungen immer mehr unter Druck gerät – und daran zu zerbrechen droht.
Vier Wände, zwei Menschen, ein Glück. So stellt sich die junge Cello-Studentin Jessica (gespielt von Newcomerin ESTHER MARIA PIETSCH) das gemeinsame Leben mit ihrem Freund in der neuen Wohnung vor. Als sie dann auch noch die Einladung zu einem internationalen Klassik-Wettbewerb erhält, könnte dies ihre große Chance sein – gleichzeitig bedeutet es aber auch enormen Druck. Zusehends beginnt sich ihre Anspannung in den Alltag zu nagen und schon bald scheinen Realität und Einbildung zu verschwimmen.
HOMESICK greift Themen wie Lebensziele, Leistungsdruck und Selbstzweifel auf und zeigt zudem eindringlich, wie stark das Gefühl ständiger Überwachung unser Privatleben beeinflussen kann.
Finanziert wurde diese unabhängige Produktion durch Crowdfunding und freie Sponsoren, sowie durch Förderungen des Landes Steiermark und der Stadt Graz. Jakob M. Erwa, der hier zum erste Mal auch als Produzent eines Langfilms auftritt, wollte unabhängig, schnell und wendig bleiben. Von Projektbeginn bis zum fertigen Film vergingen keine 18 Monate. Eine besondere Energie – für das gesamte Team. Für weitere Rollen konnte Erwa mit TATJA SEIBT („Sein letztes Rennen“), MATTHIAS LIER („Antons Fest“, „Lerchenberg“) und HERMANN BEYER („Töchter“, „Vergiss dein Ende“) ein fantastisches Ensemble gewinnen. Die Kamera führt CHRISTIAN TRIELOFF, für den Schnitt zeichnet WIEBKE HENRICH verantwortlich.